Dem Gros der militanten Belletristikverweigerer wäre damit geholfen, der gefürchteten fiction eine für ihre Nerven so heilsame non-fiction voranzustellen. Ein Vorwort wie ein Beipackzettel, mit knappen Hinweisen, wann und wie die bittere Prosapille einzunehmen sei; Risiken, Nebenwirkungen, Kontraindikationen usw. Vor allem aber müsste von ihrer Wirkung die Rede sein: Von Konzentrationssteigerung und Kreativitätsförderung, von Relaxation und lektüreinduzierter Tiefenentspannung, von autogenem Wortschatztraining, vom inhärenten sprachtherapeutischen Wert, von der durch die Lektüre verursachte Zunahme der wichtigen Gammewellen im Gehirn – potenzsteigernd, (re-)vitalisierend, alzheimervorbeugend, krebshemmend. Ganz gleich, man denke sich irgendwas Klingendes aus. Nur lasst es empirisch belegt sein! Non-fiction! Wenn alles gut geht, darf der Patient nun glauben, mit dem folgenden Roman etwas zu tun zu haben, und von dessem vielfältigen Nutzen endlich überzeugt, ihm verzeihen, wenn er darüber hinaus gut unterhalten ist.